Treffen der besten vierjährigen Traber an Gentle Touch
Gelsenkirchen (mspw). Wenn es um 10.000 Euro geht, dann kommen sie aus allen Richtungen zur Trabrennbahn nach Gelsenkirchen. So auch im Vorbereitungsrennen für den NRZ-Pokal, der sogar mit einer Dotierung von 30.000 Euro am 7. Juni in Dinslaken ausgetragen wird. So waren gleich zwölf der besten deutschen vierjährigen Stuten, Hengste und Wallache zum Nienhausen Busch angereist. Allen eine lange Nase zeigte dabei die Stute Gentle Touch mit Heinz Wewering (59/Hamburg), die sich auf der Zielgeraden von den Gegnern spielend leicht verabschiedete und zu einem hoch überlegenen Sieg gegen Eckstein mit Ralf Oppoli (42/Recklinghausen) kam. Trainer von Eckstein ist Willi Rode (71/Recklinghausen).
Gentle Touch und Heinz Wewering verabschiedeten sich auf
Dabei verbesserte die Jauß-Stute ihren Rekord von 1:15,8 Minuten für den durchschnittlichen Kilometer auf 1:15,1 Minuten. Die Grenze, so meinten Beobachter, sei noch lange nicht erreicht! Wewerings Kommentar: »Ich kann meiner Chefin Marion Jauß zu Gentle Touch nur gratulieren. Wie sich die Stute auch mit dem Handicap der ungünstigen Startnummer überlegen durchsetzen konnte, das war schon imponierend.«
der Zielgeraden spielerisch leicht von der Konkurrenz.
Trotz der hohen Startnummer »12« war Gentle Touch die klare Totofavoritin. Drei Siege in Serie waren eine gute Empfehlung. Und Wewering ließ sich auch nicht dadurch irritieren, dass er im Rennen zuvor mit Tino Triossi, die Heinz Spiekermann (Bochum) gehört, nach einem Eisenverlust disqualifiziert worden war.
Aber es war nicht leicht für den Ex-Champion (29 deutsche Titel!), sich bei der hohen Startnummer eine günstige Ausgangsposition zu sichern. Da traf es der mit Nummer »3« und Gerd Biendl (52/München) erheblich besser untergekommene Top of the Rocks erheblich leichter an. Aber am Start lief es überhaupt nicht. Top of the Rocks kam lange nicht über einen Platz im Mittelfeld hinaus, zeigte erst auf der Zielgeraden mehr Können und lief noch auf Rang fünf vor.
Der 29-malige deutsche Champion Heinz Wewering strahlte
Heinz Wewering dagegen machte sich schon früh auf die Verfolgung von Louis Vuitton, trainiert von Arnold Mollema (60/Wolvega, NL). Nach einem Blitzstart mit Thomas Panschow (42/Bladenhorst) sah es für den Hengst des Kölner Stalles Cortina von Doris Wilhelm bis in den Schlussbogen gut aus. Da hatte sich Gentle Touch aber schon von der fünften auf die zweite Position vorgeschoben. Als Louis Vuitton müde wurde, war Gentle Touch sofort an der Spitze zur Stelle, womit das Rennen gelaufen war. Der stark verbesserte Eckstein aus dem Besitz von Ursula und Manfred Sauer (Mainz) lief mit starkem Ausdruck auf Rang zwei vor. Ralf Oppoli: »Im letzten Bogen hatten wir endlich freie Fahrt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ehrenplatz.« Dritter wurde Classic Design mit dem Niederländer Dion Tesselaar (39/Oudeschoot).
bei der Siegerehrung für den Triumph mit Gentle Touch.
Rechts: Gelsenkirchens Rennsekretär Heinz-Peter Haide.
TV-Moderator Frederic Meisner (»Glücksrad«), der am Vortag seines 56. Geburtstages wegen der Feier-Vorbereitungen nicht selbst nach Gelsenkirchen gekommen war, hatte für den gut gezogenen Buddha Bar, trainiert von Heli Biendl (58/Ascha), mit dem amtierenden Champion Michael Nimczyk (23/Willich) einen starken Fahrer verpflichtet, rechnete sich durchaus etwas aus. Aber der Hengst fand nie besser ins Rennen, kam weit zurück als neunter Teilnehmer ins Ziel.
Im zweiten Vorbereitungsrennen zum Stuten-Pokal, ausgeschrieben für vier- bis zehnjährige Stuten, setzte sich erwartungsgemäß die 15:10-Favoritin Whippet Boshoeve mit dem 33-jährigen Roland Hülskath (Mönchengladbach) durch. Für die Stute, die sich in niederländischem Besitz befindet, war es der fünfte Sieg beim fünften Start in diesem Jahr. Gegen die Siegerin war Wishmelucktoday mit Michael Nimczyk auf dem zweiten Platz ohne Chance. Charlice kam mit Peter Grundmann (33/Ascheberg) in sechster Spur auf der Zielgeraden noch gut ins Rennen, wurde am Ende Dritte. Ein ordentliches Ergebnis auch für Charlice-Trainer Claus Kolb (47/Ascheberg). Grundmann: »Eine Behinderung im letzten Bogen hat mich einige Längen gekostet. Vielleicht wäre es sonst noch einen Tick besser gelaufen.« Suzuki hatte mit Frank Kelm (47/Schermbeck) bis zum Schlussbogen das Tempo bestimmt, ließ dann aber deutlich nach.
Für die Überraschung des Tages hatte der Gelsenkirchener Lokalmatador Peter Poen (52) gesorgt, als er mit dem 223:10-Außenseiter Wish me luck triumphierte. Das Motto: Nie gesehen und im Ziel ganz vorn. Poen hatte den Wallach, mit dem er in gut besetzten Rennen zuletzt zweimal Dritter war, aus allem heraus gehalten. Mitte der Zielgeraden tauchte er ganz außen wie aus dem Nichts auf und überlief die Konkurrenz, lange angeführt von Wishbone Dragon mit Michael Schmid (42/Oberhausen), mit sehenswertem Einsatz, verbesserte dabei seinen Rekord von 1:16,6 Minuten für den durchschnittlichen Kilometer auf 1:15,8 Minuten! Mit Treasure Trail und Yours or mine kamen auch nicht gerade favorisierte Pferde auf die nächsten Plätze, so dass die Zweierwette 3.540:10 und die Dreierwette 18.635:10 Euro für zehn Euro Einsatz zahlte.
Zuvor hatte Valentino As mit Thomas Panschow (42/Bladenhorst) eine Glanzvorstellung mit dem Sieg gegen Tiger As (Heinz Wewering/59/Hamburg) gegeben. Allerdings kam Tiger As erst spät an der Innenkante frei. Doch selbst ohne dieses Handicap hätte er wohl gegen den glänzend disponierten Valentino As nicht gewonnen. Japa’s Dream, gefahren von Ralf Oppoli (42/Recklinghausen), war beim zweiten Start in diesem Jahr noch nicht wieder der alte Raufer, war aber nur fünf Längen zum Sieger auf Rang sechs durchaus eine Notiz wert.
Der WM-Vierte Roland Hülskath kam ebenso zu zwei Tagessiegen wie der 44-jährige Niederländer Cees Kamminga (Willemsoord). Der Umsatz in elf Rennen belief sich bei strahlendem Frühlingswetter und Temperaturen von mehr als 27 Grad auf 131.369 Euro. Der Anteil der Außenwette betrug 87.401 Euro.
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