Knapp eine Woche nach seinem Meilenerfolg zeigte der erneut von Stefan Schoonhoven aufgebotene Visconti, dass er auch auf der Mittelstrecke zum Zuge kommen kann.
In einer reinen Kampfankunft setzte sich Visconti exzellent ein und fing auf den letzten Metern den von Beginn an führenden I will fight for U noch ab.
Trotz starker Leistung musste dieser im Ziel überdies auch noch Mary’s Boy vor sich dulden. Der letztjährige Derbyvorlauf-Sieger zeigte beim Comeback nach einem Rennen auf Warten prächtigen Speed und lief bis auf einen Hals zu Visconti auf.Ein spannendes Finish: Mary's Boy außen belegte am Ende Rang zwei zu Visconti (Mitte), während
I will fight for U (innen) nach langer Führung mit Rang drei vorlieb nehmen muss
Foto: Sexauer
„Eigentlich hatte ich erwartet, dass Robbin Bot mit Mary’s Boy an die Spitze geht. Ich hätte mich dann dahintergelegt und im Einlauf angegriffen. Dann aber hat sich das Rennen ganz anders entwickelt“, rekapitulierte Schoonhoven und führte aus: „Als I will fight for U Ende gegenüber weit vor dem Feld war, musste ich die Initiative ergreifen. Mit Mary’s Boy im Rücken zeigte Visconti prächtigen Speed und hat diese schwere Aufgabe sehr überzeugend gelöst.“
320:10-Coup durch Backara
Schoonhoven entschädigte sich damit für sein Pech aus der einleitenden Partie. Deutlich in Front liegend, sprang Famous Faberge 200 Meter vor dem Ziel an und wurde disqualifiziert. Den Sieg holte sich danach die 320:10-Außenseiterin Backara (Thomas Panschow), die u.a. Angel Eyes (NL) düpierte.
In den Winner Circle zog für Arnold Mollema die von Amateur Ramon Brinkman gefahrene Norah Leah ein. Ungeachtet eines Startplatzes in der zweiten Reihe arbeitete sich die Vierjährige in der Distanz – ebenso wie die in ihrem Windschatten trabende Wala Alki – an der nach langer Pause gut gehenden Yankee Victoria vorbei.
Im Gästereiten, in dem zehn Turnierreiterinnen im Sattel einen tadellosen Eindruck hinterließen, ließ sich Nimbas mit Grit Schulze-Wierling auch von äußeren Spuren nicht stoppen. Die Siegerin strahlte über das ganze Gesicht: „Ich habe genau die Anweisungen des Besitzers umgesetzt. Lieven de Groote hat mir gesagt, dass Nimbas ein Diesel ist. Das hat er im Rennen bewiesen. Er lief super durch. Im Einlauf habe ich endgültig meine Chance gewittert, und dann dachte ich mir: Jetzt oder nie.“
In einem weiteren Trabreiten waren die Amateure unter sich. Nach vier Ehrenplätzen landete My Dream the Best nach couragiertem Vortrag von Silvia Raspe sogar aus dem dritten Band den lange überfälligen Treffer.
Conficius auf der Meile
Nach einer Glanzfahrt von Roland Hülskath war Conficius auf der Meile in 1:15,1 alleine auf weiter Flut. Hinter der lange das Tempo vorgebenden Broadway Histep war Conficius im Einlauf schnell überlegen.
Im Sulky von Broadway Histep saß Jesse ter Borgh, der ebenfalls einmal zur Siegerehrung vorfahren durfte. In der Anfängerklasse hatte er mit Barbossa Newport nach einem gemächlichen ersten Kilometer vom Start bis ins Ziel alles im Griff.
Auch auf der Steherstrecke wurde an diesem Abend getrabt. Aus den Bändern sicherte sich der an der Grundmarke eindrehende Eckstein mit Michael Schmid sofort das Kommando und kam über 2.625 Meter nahezu Start-Ziel leicht hin.
Eigens für seine Fahrt mit Miss Love war Christophe Martens aus Belgien angereist. Der Weg lohnte sich, denn seine dreijährige Stute verkniff sich im dritten Anlauf jeden falschen Schritt und war sogleich nicht zu schlagen.
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