Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Im September feiert der Gelsenkirchener Trabrennsport seinen 100. Geburtstag. Eine Großveranstaltung jagt die nächste, absolutes Highlight ist am 23. September das mit mindestens 400.000 Euro dotierte Europa-Derby der Vierjährigen.
Dann repräsentiert Gelsentrab den deutschen Trabrennsport und putzt sich heraus. Dazu gehört natürlich eine Piste, die den besten Cracks des Kontinents gerecht wird. Eigens dafür wird ein neuer „Teppich“ aus gewaschenem Quarzsand verlegt. Dadurch ist das Geläuf im Jubiläums-Monat mit seinen vielen Top-Prüfungen in feinstem Zustand.
400 Tonnen werden bewegt
Am 2. August begannen die Arbeiten am 1.200 Meter langen Hauptgeläuf. Zwei Tage dauert es, bevor der Sand mit einer riesigen Spezialraupe, einem sogenannten Gräder, abgetragen ist. Bis hinunter zur Drainage müssen zehn Zentimeter weggeschleppt werden. Dann vergeht eine Woche, ehe der neue Belag aufgetragen ist. Insgesamt werden 400 Tonnen Sand bewegt.
Zuständig für die Umsetzung ist Hans Sax (auf dem Foto rechts). Seit vier Jahren ist er am Nienhausen Busch als Bahninspektor für das Geläuf zuständig. Die Verantwortlichen sind ob seiner Arbeit voll des Lobes. In seinem Metier ist Sax eine Koryphäe.
Neun Jahre hielt er das Geläuf auf dem Dinslakener Kurs in Schuss, drei Jahre hat er sogar im Ausland „gespielt“ – in Mailand San Siro. Aber nicht im dortigen Fußball-Stadion, sondern direkt nebenan auf der gleichnamigen Trabrennbahn, die ihrerseits zu den renommiertesten in Europa gehört.
Die ganze Erfahrung kommt ihm nun zugute. Darüber hinaus überlässt Hans Sax nichts dem Zufall. „Er kennt bei uns jeden Zentimeter der Bahn“, betont Manager Markus Seidl (auf dem Foto links) und merkt an: „Hans sorgt dafür, dass hier bei Wind und Wetter veranstaltet werden kann und die Pferde unter regulären Witterungsbedingungen ihre Rennen bestreiten.“
„Materialproben im Gefrierschrank“
Seidl freut sich, denn die Piste soll noch besser werden. „Das neue Geläuf wird ein Traum“, strahlt er und verrät, was Sax alles unternommen hat, damit sich die Traber auch künftig am Nienhausen Busch rundum wohlfühlen: „Hans hat viele Materialproben genommen, sogar im Gefrierschrank gelagert und getestet, wie der Sand auf Kälte reagiert.“
Was eine echte „Wissenschaft für sich“ ist, ist für Hans Sax und seine vier Mitarbeiter beinahe Routine. Dennoch lässt er durchblicken: „Der Belag wird für die nächsten Jahre verlegt und muss sowohl Regen und Frost als auch Hitze aushalten können.“ Darum muss der Sand an schattigen Stellen anders aufgetragen werden als an sonnigen. Und dort wo der Startwagen die Pferde auf Tempo bringt, muss das Geläuf schon wieder ganz anders beschaffen sein.
Hans Sax hat beruflich „auf Sand gebaut“, aber dabei alles richtig gemacht. Davon kann man sich spätestens am 19. August überzeugen. Dann findet in Gelsenkirchen der nächste Renntag statt, an dem erstmals auf dem neuen Teppich getrabt wird.
Text und Foto: GelsentrabPR/Ralf Rudzynski
Postanschrift:
GelsenTrabPark e.V.
Nienhausenstraße 42
45883 Gelsenkirchen
Tel.: +49 209 40 92 - 0
FAX: +49 209 40 92 - 199
e-mail: