Bei perfekten äußeren Bedingungen ging auf der Gelsenkirchener Trabrennbahn der letzte Renntag im September über die Bühne, der mit einem absolut sehenswerten Hauptereignis aufwarten konnte. Michael Nimczyk, der dritterfolgreichste Trabrennfahrer der letzten Saison, führte den erstmals von ihm gefahrenen Hollys Boy (Foto: Sexauer) zu einem Überraschungserfolg in äußerst starker Konkurrenz. 
Als 118:10-Außenseiter steuerte er den zehnjährigen Traber aus dem Besitz von Peter Erwig aus dem zweiten Band schon nach 500 Metern an die Spitze des Feldes und blieb bis ins Ziel bei zuletzt drastisch gesteigertem Tempo sicher voraus.
„Hollys Boy hat alles mitgemacht, was ich von ihm verlangt habe. Die Anfangsphase war sicher nicht ganz ohne, er musste einiges tun, um vor Noxean Com an die Spitze zu kommen. Dass er dann zum Schluss noch so viele Reserven hatte, hat mich sehr gefreut. Er ist wirklich ein tolles Pferd“, so der Träger des Bronzehelms.
Hinter Hollys Boy holte sich Noxean Com Rang zwei und auch deren Fahrer Andor Schute war im Nachhinein durchaus zufrieden. „Noxean Com ist gut gelaufen, wir sind schon optimal vom Start gekommen. Vielleicht fehlt ihr noch ein letzter „Touch“, auf jeden Fall konnte ich nach dem etwas ruhigeren Mittelstück in der sehr flotten Endphase keinen sinnvollen Angriff auf Hollys Boy mehr starten. Noxean Com bekommt in gut 14 Tagen ihre nächste Chance in Hamburg.“ Der große Favorit und Gewinner von über 830.000 Euro, Lys Petteviniere, scheiterte nach recht aufwändigem Rennverlauf eingangs des letzten Bogens an einem Fehler.
Über den langen Weg von 2600 Metern machte I will fight for U seinem Namen alle Ehre. Von der Spitze aus wehrte der von Ralf Oppoli gefahrene Wallach zunächst eine scharfe Attacke von Photo Phoenix (Lisa Norberg) ab und legte auch im Einlauf immer wieder ausreichend zu, um knapp vor dem Favoriten Mary's Boy (Robbin Bot) ins Ziel zu kommen.
Tom Kooyman wurde gleich zweimal bei der Siegerehrung vorstellig. Zunächst punktete er mit Yasmin Hallinck nach einem Tempolauf. Auch mit Ylja Limburgia erreichte er als Erster den Einlauf und war bis zum Pfosten nicht mehr anzutasten.
Richtig spannend waren die letzten Meter im einzigen Amateurfahren des Abends. Mit einem hauchdünnen Vorsprung kam Silvia Raspe als Erste mit Voxfords ins Ziel, dahinter bewahrte sich Hans Bongartz mit El Conchita einen noch knapperen Vorteil auf Vulcano ZR (Leonie Kalis). Später waren die Amateure noch einmal in einem Reiten engagiert. Hier setzte sich in einem weiteren spannenden Finish wie erwartet Monique Poen mit Roy Horn durch, der seinen zehnten Saisonerfolg holte.
Einen Einstand nach Maß feierte Gestüt Lauvenburgs Grace Kelly mit ihrem Besitzer Heinrich Gentz im Sulky. In vielversprechender Manier legte die Dreijährige auf Anhieb die Maidenschaft ab und wusste vor allem mit einem flotten Schlusskilometer sehr für sich einzunehmen.
Gut drauf war Jador Cortina, mit der Robbin Bot nach früher Führung nicht mehr einzufangen war. Ganz im Gegenteil, in einer sehr flotten Schlussphase löste sich das Gespann sogar noch von der ärgsten Verfolgerin Afreiha.
Roland Hülskath, der tags zuvor in Hamburg den 151. Sieg der laufenden Saison einfahren konnte und damit im Fahrerchampionat jetzt schon so gut wie uneinholbar vor Heinz Wewering mit derzeit 86 Siegen liegt, musste sich in der Auftaktprüfung nach tapferer Gegenwehr im Sulky von Amerique SR im Ziel knapp geschlagen geben, denn trotz weiter Wege waren Simon Hartman und Zlatan Toscana am Ende knapp voraus. Der Goldhelm holte sich seinen 152. Jahressieg später mit Till Eulenspiegel für Besitzer Eberhard Overbeck.
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