Das St. Leger gilt traditionell als Derby-Revanche. Diesem Status wird die Steherprüfung am kommenden Sonntag, 18. September, absolut gerecht. Gleich beide Derby-Sieger geben ihrer Konkurrenz die Chance zur Revanche; wobei beide Sieger bekanntlich Siegerinnen sind.
Sowohl What a Feeling, die Gewinnerin des als Arthur Knauer-Rennen entschiedenen Stuten-Derbys, als auch Lobell Countess, die das „echte“ Derby gewann, sind am Start. Das mit 25.000 Euro dotierte St. Leger wird als achtes Rennen gelaufen, um 12.500 Euro geht es im Stutenlauf an fünfter Stelle.
Dass es nun über den langen Weg geht, macht den Reiz des St. Legers aus. An der jeweiligen Favoritenstellung der aktuellen Derby-Sieger gibt es keinen Zweifel. Im Hauptlauf meldet Lobell Countess erste Chancen an, obwohl Startnummer sieben sicherlich nicht optimal ist. Trainer Peter Strooper (Foto: Sexauer) freilich versichert, dass „die Stute vom Rennverlauf unabhängig ist“.
Staro foot Loose
Sehr gute Klasse verkörpert auch Staro foot Loose. Als schwedisches Pferd war der Hengst im Deutschen Derby nicht startberechtigt. Doch nicht zuletzt bei seinen Gelsenkirchener Auftritten hat der Schützling von Arnold Mollema seine Qualitäten unter Beweis gestellt.
Am Nienhausen Busch siegte Staro foot Loose zweijährig im Preis des Winterfavoriten ebenso wie Lobell Countess in der Breeders Crown. Darüber hinaus punktete Staro foot Loose im April gegen ältere Pferde mühelos in respektablen 1:14,9.
Danach musste sich Staro foot Loose in Jahrgangsvergleichen jedoch mit Platzierungen zufrieden geben. Am 3. September kam er zudem bei Lobell Countess’ Treffer im „Stora Trearingspris“ von Jägersro von den Beinen. „Staro foot Loose musste weit außen starten und dabei wurde er zu übereifrig“, begründet Mollema das dortige Scheitern.
Es war das bislang einzige Streichergebnis des Hengstes, der in Deutschland bei drei Starts ebenfalls noch ungeschlagen ist. Dass er seine Treffer durchweg auf Rechtskursen landete, ist laut Mollema „reiner Zufall. Staro foot Loose geht auch links herum 13er-Zeiten und wird auch mit der langen Strecke im St. Leger keine Probleme haben. Er hat im St. Leger eine Siegchance. Ich hoffe, dass er auch Lobell Countess schlagen kann.“
Halley Jet Star und Jesse Kievitshof
Nicht zu unterschätzen ist natürlich Halley Jet Star, der unter anderem als Derby-Vierter und Vorlauf-Sieger empfohlen ist. Auch bei Gelsentrab ist der Here comes Joey-Sohn bewährt. Anfang Juli holte er sich den Trial II zum Buddenbrock-Rennen.
Zuvor trumpfte Halley Jet Star auch im Trial I dieser Rennserie auf. In Hamburg saß damals Heinz Wewering im Sulky, den Trainer Hannu Voutilainen auch diesmal als Catchdriver verpflichten konnte.
Beim Trial-Sieg am Nienhausen Busch wies Halley Jet Star den jetzt wiederum von Roland Hülskath gesteuerten Derby-Fünften Jesse Kievitshof in die Schranken. Diesen ließ die Wewering-Farbe auch im Derby-Vorlauf hinter sich. Dem selbst schon in Gelsenkirchen erfolgreichen Jesse Kievitshof könnte diesmal die Distanz freilich entgegen kommen.
Roland Hülskath rechnet sich eine gute Platzierung aus: „Realistisch betrachtet sind Lobell Countess und Staro foot Loose die gemeinten Pferde. Dann aber muss man auch mit Jesse Kievitshof rechnen.“
Dass mit Seda Rapide (Michael Schmid) und One in a million (Thomas Panschow) zwei weitere Ladies anstelle des Stutenlaufs im St. Leger antreten, kann als Fingerzeig gewertet werden. Sie kommen aber ebenso erst in zweiter Linie in Betracht wie Isildur (Michael Nimczyk) und Goetz (Thomas Kornau). Speedy Trader (Cees Kamminga) ist krasser Außenseiter.
What a Feeling im Stutenlauf
Im St. Leger-Stutenlauf ist What a Feeling (Roland Hülskath) das Maß aller Dinge. Tritt die Love You-Tochter in Normalform an, ist eigentlich keine Opposition denkbar. Zwar musste sie sich beim ersten Auftritt nach dem Triumph im Stuten-Derby mit Rang zwei bescheiden, doch brach ihr zu Halley Jet Star wahrlich kein Zacken aus der Krone.
Beim vermeintlichen Kampf um den Ehrenplatz im St. Leger-Stutenlauf muss man neben der aus Berlin anreisenden Goldige (Thorsten Tietz) vor allem Gräfin Dönhoff (Thomas Panschow) und die letztjährige Jugendpreis-Gewinnerin Bambi Boko (Michael Nimczyk) nennen.
„Bambi Boko ist ein feines Pferd“, schwärmt Nimczyk und führt aus: „Im Vorlauf zum Holland-Derby lief sie als Dritte sehr gut, im Finale traf sie es mit hoher Startnummer zu schwer an. Ich habe eine hohe Meinung von Bambi Boko, für die zu What a Feeling eine gute Platzierung möglich ist.“
Gräfin Dönhoff und Bambi Boko
Während Michael Nimczyk als Catchdriver die Fahrleine für Trainer Reinier Feelders in die Hand nimmt, bietet Thomas Panschow die von Willi Rode vorbereitete Gräfin Dönhoff auf. Im Finale zum Stuten-Derby hatte das Gespann großes Pech, als die Vorlauf-Siegerin in der Startphase auf eine Bodenwelle trat und sich um alle Chancen sprang.
Zuletzt agierte sie als Vierte über 2.600 Meter besser, als es die Platzierung ausdrückt. Panschow relativiert das Abschneiden: „Gräfin Dönhoff lief gut genug. Sie musste nicht nur gegen ältere Pferde antreten, sondern hatte zudem außen herum einen schweren Rennverlauf. Gräfin Dönhoff ist für den Jahrgangsvergleich gerüstet, wenngleich What a Feeling nur schwer zu schlagen ist.“
(GelsentrabPR)
Postanschrift:
GelsenTrabPark e.V.
Nienhausenstraße 42
45883 Gelsenkirchen
Tel.: +49 209 40 92 - 0
FAX: +49 209 40 92 - 199
e-mail: