Von übersteigertem Ehrgeiz getrieben ist sie nicht. Erfolg hat sie trotzdem – und wie. Monique Poen ist im Trabrennsport derzeit Gelsenkirchens Nummer eins, hat ihre letzten drei Rennen durchweg gewonnen.
Mit gerade 18 Jahren reitet sie auf der Erfolgswelle. Dabei ist Reiten genau das richtige Stichwort. Vom Status her ist Monique Poen zwar Amateurfahrerin, doch das Satteltraben steht bei ihr an erster Stelle. „Ich fahre auch gerne im Sulky, aber noch lieber sitze ich im Sattel, denn das habe ich von Kindesbeinen an gemacht.“
Schon mit zwei Jahren im Sattel
Bereits mit zwei Jahren saß sie auf ihrem gleichaltrigen Pony Havannah. Mit der kleinen Stute ist auch Monique Poens weitere Laufbahn untrennbar verbunden. Jahrelang nahm das Duo an Minitraberrennen teil. Dabei sammelte Poen nicht nur erste Sulkyerfahrung, sondern wurde gleich dreimal Championesse.
Zwar liegt dies einige Jahre zurück, doch an erster Stelle steht die Gelsenkirchenerin schon wieder. 2010 gewann sie auf ihrer Hausbahn am Nienhausen Busch das Championat der Trabreiter, in der laufenden Saison ist sie bei Gelsentrab bester Nichtprofi. Vor Sina Baruffolo, mit der sie sich schon seit Minitraber-Zeiten gut versteht.
Verantwortlich für Poens gute Bilanz ist Josef Tönisens Wallach Roy Horn. Mit dem Siebenjährigen trumpfte sie 2011 bislang in sechs Trabreiten auf. Fünf davon holten sich die beiden am Nienhausen Busch. Ebenso viele waren es in der vergangenen Saison, und diese Zahl reichte damals zum Gelsenkirchener Bahnchampionat der Trabreiter.
GE-Championesse der Trabreiter
Freudig erinnert sich Monique Poen an die Ehrung und ihren Besuch im Fernsehstudio. „Das würde ich gerne wieder erleben“, sagt sie bescheiden, merkt aber auch an: „Das hängt natürlich auch von Roy Horn ab.“
Der hat sich unter der Regie seiner Reiterin immens verbessert. Ebenso wichtig ist die gute Betreuung, die der Diamond Way-Sohn in Goch-Kessel auf dem Hof seiner Trainerin, Simone Rybarczyk, genießt. Rybarczyk steht zudem felsenfest hinter ihrer Reiterin.
Ein eingespieltes Team: Monique Poen und Roy Horn. Foto: Sexauer
Karrierestart mit drei Siegen
„Simone ist bei den Starts immer da. Das gibt mir ebenso viel Sicherheit für die Rennen wie die Unterstützung, die ich von Markus Bock und Andrea Kämmerer vor den Fahrten mit Mister Bass erhalte“, betont Monique Poen, die im Sulky nicht weniger erfolgreich ist.
Gleich ihre erste Fahrt wurde am 28. November 2008 in Hamburg mit Aramis ein Sieg. So ging es weiter. Nach drei Fahrten standen drei Siege zubuche. Parallelen zu einem solchen Karriereeinstand sind nicht bekannt.
Die Eins zieht sich wie ein roter Faden durch ihre junge Laufbahn. In ihrem ersten Trabreiten landete sie mit Sir Duke sofort einen Treffer. Der erste Ritt mit Roy Horn war ebenfalls sofort ein Sieg. Beim ersten Auftritt auf der C-Bahn in Sonsbeck war sie im April diesen Jahres mit Beagee erneut auf Anhieb ganz vorne.
„Meisterstück“ mit Mister Bass
Ihr „Meisterstück“ machte sie am 21. März 2011 in Dinslaken mit dem diffizilen Mister Bass. Ein ungemein laufstarker, aber äußerst sensibler Wallach, mit dem Monique Poen ebenfalls gleich beim ersten gemeinsamen Start gewann. Mittlerweile ging dieses Duo schon dreimal auf die Siegerparade.
Gerade bei diesen Fahrten hat sie ihr großes Talent bewiesen. Zudem „sitzt“ ihr im letzten Jahr verstorbener Vater, der in über 2.000 Rennen erfolgreiche Peter Poen, mit im Sulky: „Ich bin der festen Überzeugung, dass mich mein Vater mit Mister Bass niemals im Stich lassen würde.“
In seine beruflichen Fußstapfen wollte sie jedoch nicht treten. Derzeit ist Monique Poen mit Fachabitur und paralleler Ausbildung zur bekleidungstechnischen Assistentin reichlich ausgelastet.
Fair geht vor
Von rund 100 Fahrten bzw. Ritten hat die Blondine bereits 20 gewonnen. Dennoch bleibt sie zurückhaltend. „Ich weiß, dass es nicht immer klappen kann. Außerdem ist es mir wichtig, fair zu bleiben“, setzt sich Monique Poen nicht unter Druck, sagt aber auch: „Wenn ich etwas mache, möchte ich es schon gut machen.“
Ungeachtet ihrer Erfolge ist Überheblichkeit für sie ein Fremdwort. „Wer vor dem Start rechnet, der rechnet am Ende zweimal“, weiß Monique Poen und merkt an: „Erst im Ziel ist ein Rennen wirklich gewonnen.“
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