NEWS von Sonntag, 23.09.2012

An einem tollen Renntag:
Quarter Session dominiert das St.Leger

Überzeugender Sieg mit Arnold Mollema trotz weiter Wege – Georgina Corner und Thorsten Tietz trumpfen im Stuten-Leger auf

Nicht nur der grandiose Sieg von Brad de Veluwe im Europa-Derby der Vierjährigen sorgte am Sonntag für regelrechte Begeisterungsstürme bei den zahlreich erschienenen Besuchern der Gelsenkirchener Trabrennbahn. Darunter waren auch viele Fans aus Finnland und Frankreich, die mit ihren Traberhelden angereist waren.

Auch der Sieger im St.Leger wurde nach dem Rennen frenetisch gefeiert. Gleich bei seiner ersten direkten Konfrontation mit der deutschen Jahrgangsspitze stellte der von Arnold Mollema gefahrene Schwede Quarter Session klar, dass er sich nicht vor seinen deutschen Altersgefährten fürchten muss.

Im mit 25.000 Euro dotierten Traber St.Leger – dem der Derbysieger Dream Magic BE krankheitsbedingt ferngeblieben war - setzte er sich ungeachtet einer aufwändigen Schlussphase sehr überzeugend gegen den lange führenden Tamburini durch. Dabei musste Quarter Session die letzten 1.400 Meter durch die Außenspur ohne Führpferd, in der Arnold Mollema zeitig damit begann, bei Tamburini „anzuklopfen“. Schon Ende der letzten Überseite war der Widerstand gebrochen, und auch wenn sich der Rivale bis ins Ziel nicht geschlagen geben wollte, war Quarter Session bis sehr sicher voraus. Damit blieb der Hengst, der im nächsten Jahr im schwedischen Derby starten soll, auch beim sechsten Gelsenkirchener Start seiner Karriere ungeschlagen.

Georgina Corner deklassiert die Gegner
Einmal mehr präsentierte sich auch die Stutenderby-Siegerin Georgina Corner von ihrer besten Seite. Im Stutenlauf des St. Legers setzte sich Thorsten Tietz mit ihr sofort vor das Feld. Unterwegs drosselte das Gespann das Tempo teilweise drastisch, um im Einlauf nach Belieben zuzulegen und die Gegner einfach abzuhängen.



 Thorsten Tietz erklärte nach dem Rennen: „Georgina Corner ist völlig unabhängig vom Rennverlauf. Sie ist einfach unglaublich. Als ich im Einlauf die Watte gezogen hatte, machte sie sich immer kleiner und wurde immer schneller.“ Rang zwei holte sich die von Gerd Biendl gefahrene Iniesta weit vor Simply The Best.

Die Entlastung zum St.Leger um eine Börse von 7.000 Euro ging an Gerhard Biendl und den am Toto völlig unterschätzten No Limit Diamant (149:10), der unterwegs zwar nach einer Behinderung aus dem Konzept geworfen wurde und dabei mächtig viel Boden verlor, im Endkampf aber wieder zur Stelle war und mit grandiosem Speed über die Gegner hinweg lief.

In gleich zwei Rennen an diesem Tag war im Ziel Ylaine Hanover vorne, die sich in einem Fahrerwettbewerb zunächst mit Jos Verbeeck gegen Violet Phoenix durchsetzen konnte und später auch mit Peter Strooper als Erste einkam – abermals vor Violet Phoenix. Den dazu gehörigen Sieg im Fahrerwettbewerb teilten sich Peter Strooper und Thorsten Tietz nach Punktgleichheit.

Keinen guten Tag erwischte Orso November. Der als klarer Favorit ins Rennen gegangene Exil-Deutsche kam bei seinem ersten Gelsenkirchener Start nach vier Jahren nicht über Rang vier hinaus, machte sich in den Bögen schief und lag im Einlauf zu lange fest. Trotz eines aufwändigen Rennverlaufs durch die Außenspur ohne Führpferd gewann Alegro (Josef Franzl jr.) dieses mit 10.000 Euro dotierte Rennen als großer Außenseiter.

Im einzigen Bänderstartrennen des Nachmittags musste sich der haushohe Vorabfavorit Andriy Fortuna geschlagen geben. Ungeachtet einer Vorgabe von 25 Metern wurde der Favorit in der Distanz von Zorba Oldeson (Rob de Vlieger) überspurtet, der einmal mehr in Gelsenkirchen gewinnen konnten.