Das gibt es selbst bei Gelsentrab nicht alle Tage. Am Freitag (23.) kommt es auf der Bahn am Nienhausen Busch zum „Gelsenkirchener Duell“. Im dritten Rennen heißt es dann Hafer gegen Inhester oder auch „Horst gegen Feldmark“. Denn in diesen beiden Stadtteilen sind die Amateurfahrer zuhause. Ihr eigentliches Wohnzimmer jedoch ist die Trabrennbahn.
Seit Jahren sind sie aktiv und waren natürlich schon häufig im selben Rennen engagiert. Doch selten einmal begegneten sie sich dabei auf Augenhöhe. Ihre Starter im dritten Rennen gehen über 2.600 Meter als Favoriten in die Partie. Jörg Hafer steuert im „Gelsenkirchener Duell“ die Stute Yavari Boshoeve, Stephan Inhester fährt den in seinem Besitz stehenden Zanzibar (Foto: Sexauer).
In Fachkreisen gilt der in Horst wohnende Hafer als der bessere Fahrer. 2003 war er sogar Deutscher Amateur-Champion. Seit rund 25 Jahren nimmt er die Fahrleine in die Hand und hat über 1.200 Rennen gewonnen. Damit gehört der 52-Jährige zu den erfolgreichsten deutschen Hobbyfahrern aller Zeiten.
Im Vergleich dazu nehmen sich die 38 Rennen, die Stephan Inhester bislang gewonnen hat, äußerst bescheiden aus. Wie Hafer kam auch er schon früh durch seine Familie mit den Trabern in Kontakt. Inhester ist waschechter Gelsenkirchener und wuchs in der Feldmark auf. Gerade Erfolgsfahrten am Nienhausen Busch haben für ihn daher einen besonderen Stellenwert.
„Jeder Sieg ist eine schöne Sache. Doch ein Rennen auf meiner Heimatbahn in Gelsenkirchen zu gewinnen, ist für mich immer wieder eine besondere Herausforderung“, gesteht Inhester. Im Vergleich der beiden Pferde ist Zanzibar zwar um einen Tick laufstärker, doch dafür ist die von Jos Oorthuijsen trainierte Yavari Boshoeve etwas zuverlässiger.
Zuletzt zeigte sie in einem stark besetzten PMU-Rennen als Fünfte eine Leistung, die diesmal zum Sieg reichen kann. „Ich fahre die Stute zum ersten Mal“, verrät Hafer (Foto: Sexauer) , der angesichts seiner Routine freilich nicht den Hauch von Nervosität kennt: „Ich gehe mit absolutem Siegeswillen in jedes Rennen. Mit der Mutter von Yavari Boshoeve, Slight Stretch, habe ich schon gewonnen. Jetzt bin ich guter Dinge, dass mir das auch mit Yavari Boshoeve gelingt.“
Vom Können her kann es Zanzibar mühelos mit der Konkurrentin aufnehmen. Doch der Wallach ist ein eigenwilliger Typ. Das musste auch Stephan Inhester schon feststellen. Bei den ersten gemeinsamem Auftritten trieb Zanzibar seinen Besitzer fast zur Verzweiflung. Immer wieder sprang der Sechsjährige und wurde disqualifiziert.
Doch auch gestandene Profis nahm der Braune hin und wieder „auf’s Korn“. Immerhin hat Inhester mit seinem Crack mittlerweile auch schon gewonnen. Jens Bergmann, Trainer von Zanzibar, bricht eine Lanze für Inhester: „Zanzibar ist wahrlich kein einfaches Pferd. Dass Stephan mit ihm schon ganz vorne war, zeigt, dass er fahren kann.“
Nach Aussage seines Trainers ist Zanzibar im Moment „sehr gut auf dem Posten“. Der Start am Freitag soll auch als Generalprobe für ein hoch dotiertes Rennen am Karfreitag in Berlin (Fritz-Brandt-Rennen) dienen. „Zanzibar ist ein tolles Pferd“, freut sich Stephan Inhester auf den anstehenden Auftritt und ist sich sicher: „Wenn er im Trab bleibt, hat er eine sehr gute Chance.“
„Horst gegen Feldmark“ heißt es also am Freitag bei Gelsentrab. Oder gibt es einen vielleicht einen lachenden Dritten? Inhester zollt der Konkurrenz gehörigen Respekt: „Rio Chavon ist ein ehrliches Pferd. Noch stärker schätze ich Udeo Kandia ein. Auch ihn muss man in Betracht ziehen.“ Jörg Hafer und Stephan Inhester werden aber alles dafür tun, dass der Sieg in Gelsenkirchen bleibt.
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