NEWS von Dienstag, 02.07.2019

Nachschau - Dienstag, 2. Juli 2019
Weltmeister nimmt Derby ins Visier

Rick Ebbinge überzeugt mit Velten von Flevo – Versprechendes Debüt von Caprioso – Michael Nimczyk gewinnt vier der acht Rennen – La Grace und Place Royal bringen sich für Berlin in Stellung – Kiss Me Bo und Volare Gar stark

(GelsentrabPR) – Nachdem die große Hitze am Samstag dem Veranstalter einen Strich durch die Rechnung gemacht und eine Verlegung des Renntags erfordert hatte, wurden im GelsenTrabPark am Dienstagabend acht Rennen ausgetragen, die insbesondere der Vorbereitung auf das Derby-Meeting in Berlin-Mariendorf dienten. Dabei richtete sich das Augenmerk der Traberfans natürlich vor allem auf die zahlreichen Kandidaten für das »Blaue Band«.

Gleich 21 Vertreter des Geburtenjahrgangs 2016 nutzten den Gelsenkirchener Zusatzrenntag, um die Form für die in gut zweieinhalb Wochen anstehenden Derby-Vorläufe zu testen. Darunter befand sich mit Velten von Flevo der Sieger des »Hamburger Winterfavoriten«.

Noch deutlich Luft nach oben: Velten von Flevo (Rick Ebbinge) - © traberfoto-sx

Talent schlägt Erfahrung

Der Ganymede-Sohn aus dem niederländischen Trainingsquartier von Jeroen Engwerda scheute sich nicht im »Preis von Karlshorst« gegen sechs ältere Konkurrenten anzutreten und enttäuschte die hohen Erwartungen nicht. Weltmeister Rick Ebbinge steuerte den Dunkelbraunen eingangs des ersten Bogens konsequent an die Spitze des kleinen Feldes und hielt das Tempo dort in der Folge konstant hoch, ohne seine Dreijährigen-Hoffnung dabei zu überfordern. Beweis dafür waren die letzten 500 Meter der Partie, auf denen der mit fester Ohrenwatte ausgestattete Velten von Flevo scheinbar mühelos noch eine Schippe drauflegte und gute, erfahrene Pferde des Alltagssports wie Fikonia AM (Michael Nimczyk), Prigana (Robbin Bot) und Prinz Neo (Tim Schwarma) abschüttelte wie lästige Fliegen. Mit einer durchschnittlichen Kilometerzeit von 1:14,6 / 2.000 Meter holte sich der Hengst dabei eine neue persönliche Bestmarke, die spätestens am 21. Juli im Derby-Vorlauf schon wieder fallen dürfte.

Überzeugendes Debüt als Derby-Empfehlung?

Erheblich langsamer aber dennoch versprechend fiel der Sieg von Caprioso (Dion Tesselaar) im »Preis von Grunewald« aus. Der Bruder der letztjährigen Stutenderby-Zweiten, Cahaya, zeigte sich nach guter Qualifikation nochmals gesteigert, diktierte von der Spitze aus zu jedem Zeitpunkt das Geschehen und konterte die Schlussattacke der mutig aufrückenden Jessy Schermer (Rick Ebbinge) mit dem sprichwörtlichen Finger in der Nase. Inwieweit das erfolgreiche Debüt von Caprioso in eher gewöhnlichen 1:16,9 / 2.000 Meter ausreicht, um in der Hauptstadt gegen die besten Traber des Jahrgangs zu bestehen, bleibt abzuwarten. Talent ist dem schmucken Fuchshengst jedenfalls nicht abzusprechen.

Das halbe Programm für den »Goldhelm«

Gut gerüstet für die dollen Tage in Berlin präsentierte sich auch Deutschlands Champion Michael Nimczyk. Der Willicher entschied gleich die Hälfte der acht Prüfungen für sich und setzte insbesondere im Hinblick auf das Stutenderby ein Ausrufezeichen. Mit La Grace, die ihre Begabung bereits als Zweijährige mit dem Ehrenplatz in der »Breeders Crown« unter Beweis gestellt hatte, trommelte der »Goldhelm« nach optimalem Verlauf einen Schlussakkord in ausgezeichneten 1:10,8 auf die Piste und distanzierte die gleichfalls von Vater Wolfgang trainierte Uptoheaven Diamant gleich um volle sieben Längen.

Ebenfalls für Besitzer Ulrich Mommert punktete Michael Nimczyk im »Preis von Strausberg« mit Place Royal, der wie La Grace aus der Zucht von Jean-Pierre Dubois stammt. Der Trixton-Sohn orientierte sich nach anfänglicher Führung auf der Überseite aus dritter Position nach außen, setzte die zuvor in Mönchengladbach imposant auftrumpfende Brightlands (Henk Grift) dort zunehmend unter Druck und verabschiedete sich nach deren Einbruch auf der Zielgeraden zu einem ungefährdeten Erfolg über Moncler Bo (Dion Tesselaar). Die Uhren blieben für Place Royal nach 2.000 Metern bei 1:15,0 stehen. Damit unterbot der Dreijährige seine Bestzeit um 2,1 Sekunden und brachte sich für das Derby in Stellung.

Mit jedem Schritt besser: Place Royal (Michael Nimczyk) - © traberfoto-sx

Michael Nimczyk punktete außerdem mit Kiss Me Bo und Volare Gar, womit er zwei von drei Tagessiegern stellte, die nicht dem aktuellen Derbyjahrgang entstammen und somit in Berlin auch nicht auf Gangster treffen können. Der Look de Star-Sohn behauptete sich im »Wettstar-Derby-Trial« souverän gegen Jet Flevo (Henk Grift) und verstärkt die Truppe der Dreijährigen von Leendert Gerrits.