NEWS von Donnerstag, 02.05.2019

Nachschau - Mittwoch, 1. Mai 2019
»Bild-Pokal« geht nach Holland

Gustafson und Rick Ebbinge sorgen für eine Überraschung – Cash Hanover auf Platz zwei – Goldy Stardust mit Gelsenkirchener Saisonrekord für Stuten – Insgesamt gewinnt der »Goldhelm« fünf Rennen – Pietro Lombardi begeistert auf der Showbühne – Sein vierbeiniger Namensvetter siegt auf der Rennbahn

(GelsentrabPR) – Der »Bild-Renntag« hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Die bereits in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts entstandene Idee, hochklassigen Trabrennsport mit zahlreichen Promis aus dem Show-Geschäft zusammenzubringen, bewegte am Maifeiertag wieder rund 15.000 Menschen, sich auf den Weg in den GelsenTrabPark zu machen.

Paukenschlag beim Deutschland-Debüt

Geboten bekamen sie auf dem 1.200 Meter-Oval elf stark besetzte Pferderennen, von denen der mit 20.000 Euro dotierte »Bild-Pokal« selbstverständlich den Mittelpunkt des sportlichen Geschehens bildete und das erhoffte spannende Finish lieferte. Die Nase vorne hatte am Ende jedoch weder der aus Bayern angereiste Totofavorit Popeye Diamant (Gerhard Biendl) noch Michael Nimczyks Wahl Cash Hanover, sondern der chancenreichste ausländische Gast. Hollands Gustafson zeigte sich beim ersten Engagement auf deutschem Boden in prächtiger Verfassung und sorgte mit starkem Finish für lange Gesichter bei einem starken deutschen Quintett.

Gustafson (Rick Ebbinge) überrascht im »Bild-Pokal« gegen den hier fast vollständig verdeckten Cash Hanover (Michael Nimczyk), während um Platz drei heftig gekämpft wird - © traberfoto-sx

Rick Ebbinge servierte dem Schützling von Jeroen Engwerda ein Maßrennen im Rücken des von Beginn an in der »Todesspur« außen ohne Führpferd auszumachenden Popeye Diamant, dirigierte ihn erst ausgangs des Schlussbogens nach außen und entlockte ihm auf den letzten 250 Metern einen sehenswerten Schlussspurt, dem Pilot Cash Hanover letztlich nicht genug entgegenzusetzen hatte. Deutschlands Champion setzte zwar alle Hebel in Bewegung und konnte nach einem ruhigen zweiten Teilabschnitt nochmals einen Gang höher schalten, 1:09,9 für die letzten 500 Meter reichten schlussendlich jedoch nicht aus, um sein niederländisches Pendant in Schach zu halten. Gustafson hatte den Widerstand von Cash Hanover bereits deutlich vor dem Pfosten gebrochen und vereitelte dessen zweiten »Bild-Pokal«-Erfolg nach 2017 sicher in 1:13,8 / 2.000 Meter. Damit stellte der Quick Wood-Sohn den von Goldy Stardust gleich beim Saisonauftakt im März gelaufenen Mitteldistanz-Saisonrekord ein. Ulrich Mommerts »Cash« wiederholte sein Vorjahres-Ergebnis.

Siegerehrung für Gustafson, Rick Ebbinge und sein Team durch Anna-Carina Woitschak (mit Pokal), den NRW-Vertriebsleiter der Bild, Dr. Ingo Tenberg, Uwe Küster und Dirk Misterek (v.l.) - © traberfoto-sx

Für den aus der zweiten Startreihe ein wenig überraschend favorisierten Popeye Diamant blieb nach erneut knallhartem Pensum letztlich nur der Kampf um das dritte Geld, welches der Achtjährige mit geradezu heroischem Einsatz hauchdünn gegen Cash Hanovers Trainingsgefährten TomNJerry Diamant (Robbin Bot) und den innen gut durchziehenden Tyrolean Dream (Rudi Haller) verteidigte.

Michael Nimczyk unaufhaltsam

Für seine Niederlage im Hauptereignis entschädigte sich Michael Nimczyk im Rahmenprogramm gleich mehrfach und ganz besonders im zweiten »Frei für alle«. Die oben bereits erwähnte Goldy Stardust legte hier nach ihrem Rekord-Debüt am »Bild-Renntag« erwartungsgemäß nochmals eine Schippe drauf. Über die kurze Distanz von 1.609 Metern trabte die Stute dieses Mal eine durchschnittliche Kilometerzeit von 1:13,3 und holte sich damit den Gelsenkirchener Saisonrekord für Stuten.

In der »Wettstar-Meile« (4.000 Euro) setzte sich der »Goldhelm« mit der Sechsjährigen aus dem Besitz seines Onkels Hans Brocker im ersten Bogen vor das Feld und hatte den schwierigsten Teil der Prüfung damit bereits hinter sich. Nach durchweg flottem Tempo löste Goldy Stardust sich in der Entscheidung mühelos von den Verfolgern und empfahl sich eindrucksvoll für höhere Aufgaben. Hinter der 11:10-Topfavoritin verteidigte die zweite Nimczyk-Farbe, Nileo (Robbin Bot), den Ehrenplatz gegen Stan Libuda, in dessen Sulky Rekord-Champion Heinz Wewering sein Können nochmals aufblitzen ließ.

Sein Nachfolger als dominierender Faktor im deutschen Trabrennsport, Michael Nimczyk, markierte neben dem Sieg mit Goldy Stardust vier weitere Volltreffer beim ersten Gelsenkirchener Jahres-Highlight und unterstrich damit einmal mehr seine Ambitionen auf den Titel 2019. Der im Berufsfahrer-Championat schon wieder mehr als deutlich führende Rheinländer zog mit Volare Gar, dem dreijährigen Dubois-Zögling Place Royal, Toscanini Diamant und Arendelle in den Siegerzirkel ein, nachdem Robbin Bot gleich zum Auftakt mit UBetterWin Diamant den ersten Zähler für seinen Vater Wolfgang als Trainer eingefahren hatte.

Der doppelte Pietro Lombardi

Star des umfangreichen Programms auf der Show-Bühne neben der Rennbahn war »Deutschland sucht den Superstar«-Sieger und -Juror Pietro Lombardi, der nach 2012 zum zweiten Mal am Nienhausen Busch zu Gast war und u. a. seinen Dancehall-Hit Phänomenal präsentierte. Vielleicht davon beflügelt, gab es auch auf der Piste einen erfolgreichen Auftritt von Pietro Lombardi, womit allerdings sein vierbeiniger Namensvetter gemeint ist. Der Wewering-Schützling behauptete sich in einem Amateurfahren gegen eine Vielzahl gleichwertiger Konkurrenten.

Pietro Lombardi fühlte sich im besten gefüllten GelsenTrabPark offensichtlich pudelwohl - © traberfoto-sx

Außer Pietro Lombardi gingen in Gelsenkirchen u. a. die Stimmungssänger Willi Herren und Markus Becker auf Tuchfühlung mit ihren Fans. Die Wollnys reisten gleich mit dreizehn Personen in die Feldmark und waren Bestandteil eines Mammut-Programms, das von 11 bis 21 Uhr für Unterhaltung sorgte.

Umsatz gut, aber leicht rückläufig

Entsprechend hoch war auch das Ergebnis am Totalisator – 15.000 Besucher gibt es im GelsenTrabPark nur einmal im Jahr. Insgesamt 227.505 Euro wurden auf die elf Rennen gewettet, womit man selbstverständlich sehr weit über dem Jahresdurchschnitt lag, im Vergleich zum Vorjahr aber rund sieben Prozent einbüßte. Zwar wurden auf der Bahn pro Rennen rund 14.000 Euro mehr umgesetzt, gleichzeitig ließ das Interesse von außerhalb jedoch nach. Über 30.000 Euro fehlten am Ende der fünfeinhalbstündigen Rennveranstaltung aus diesem Absatzkanal.