NEWS von Freitag, 14.07.2017

Nachschau - Freitag, 14. Juni 2017
»Tequila« dominiert im GelsenTrabPark

Erfolgreiches Deutschland-Debüt von Tequila F. – Michael Nimczyk einziger Doppelsieger des Tages – Champion punktet mit Eissel und Ivy Corner – Dragona nun fünffache Seriensiegerin – Massai empfiehlt sich für Derby-Vorläufe

Zum letzten Mal in diesem Monat und gut zwei Wochen vor der mit Spannung erwarteten Derby-Woche in Berlin-Mariendorf trafen sich die Traber am Freitag auf der 1.200 Meter-Bahn am Nienhausen Busch. Bereits ab 11.00 Uhr standen insgesamt fünf Prüfungen auf dem Programm, die dank der inzwischen lange etablierten Kooperation mit dem französischen Wett-Multi PMU mit 3.500 Euro durchweg gut dotiert und dementsprechend interessant besetzt waren.

Tequila F. und Stefan Schoonhoven haben die Angelegenheit gegen Trombone fest im Griff - Foto: © by Foto-Agentur Sabine Sexauer

Erfolgreiches Deutschland-Debüt

Sportlicher Mittelpunkt des Kurz-Programms war der an vierter Stelle ausgetragene »Preis der Wettstar-Wettannahmestellen«, in dem die Dinslakener Bahnspezialistin Sabsevar As (Tom Kooyman) nach fünf Volltreffern in Serie ihren ersten vollen Erfolg im GelsenTrabPark perfekt machen wollte, ihre Träume allerdings eingangs zum Schlussbogen begraben musste, als sie in aussichtsreicher Position aus dem Takt geriet und wenig später ansprang. So war der Weg bereitet für eine kleine Überraschung, die der erstmals in Deutschland auf den Plan tretende Tequila F. am Ende mit Leichtigkeit perfekt machte.

Stefan Schoonhoven aus den Niederlanden servierte dem vor einigen Wochen aus Schweden importierten Wallach ein Maßrennen im Windschatten des vor den Tribünen nach vorne gezogenen Trombone (Jules van den Putte), dirigierte ihn im Zieleinlauf in die dritte Spur und hatte bereits weit vor dem Pfosten erkennbar das stärkere Pferd zur Hand. Mit einer flotten durchschnittlichen Kilometerzeit von 1:14,0 / 2.000 Meter trabte Tequila F. dabei Tagesbestzeit und brachte gleichzeitig den ersten Saisonsieg unter Dach und Fach. Hinter den beiden ausländischen Gästen holte sich Michael Nimczyk mit der Jahrgangs-Stute Gamine Newport den dritten Platz.

Zwei Volltreffer für den Champion

Besser lief es für den amtierenden und vermutlich auch neuen Champion der Berufsfahrer in Deutschland zwei Rennen zuvor im »Wettstar-Dortmund-Rennen«. Mit dem von der bei vielen Gelsenkirchener Traberfreunden noch immer gut bekannten Wewering-Stute Ijssel abstammenden Eissel hatte der 31-jährige hier einen bekanntlich laufstarken Partner zur Hand, der bei den beiden vorangegangenen Starts jedoch an Fehlern gescheitert war. Anders an diesem Tag: Nach recht gutem Beginn strebte der Sechsjährige bereits auf der Tribünengeraden an die Spitze des elfköpfigen Feldes und hatte den schwierigsten Teil damit schon erledigt. Fortan ließ Eissel die Konkurrenz stets mindestens eine Länge hinter sich, legte spätestens mit Erreichen des Zieleinlaufs noch eine Schippe oben drauf und stand so bereits weit vor dem Pfosten als Sieger fest.

Zwei Längen hinter dem überlegenen Wallach sicherte sich der formstarke Whatawonder (Robin Vercammen) mit guter Schlussleistung erwartungsgemäß den Ehrenplatz vor Vauxhall (Ralf Oppoli), der nach einer rund zweimonatigen Pause immer besser in Schwung zu kommen scheint.

Neben dem Erfolg mit Eissel gelang Michael Nimczyk ein weiterer Sieg mit der gleichfalls von seinem Vater Wolfgang trainierten Ivy Corner, die sich nach zweimonatiger Pause in der Vorwoche gegen starke Konkurrenten bereits angekündigt hatte, mit einer Siegquote von 75:10 aber dennoch als Außenseiterin gehandelt wurde. Grund dafür waren so starke Gegner wie die seit Wochen in Klasse-Form agierende Chichen Itza (Robbin Bot) und der gemeinsam mit Landes-Champion Jules van den Putte aus Belgien angereiste Fibonacci, die der Love You-Tochter aus der Zucht von Rosita Brammann schlussendlich jedoch nicht Paroli bieten konnten.

Dragonas nächster Streich

Gleich zu Beginn der Veranstaltung in der Feldmark baute Dragona ihre Serie auf nun fünf Siege aus. Eine Vorentscheidung fiel dabei im ersten Bogen, in dem sich die wohl gefährlichsten Gegner, Getreadyfortakeoff (Robbin Bot) und Heras Grand Dame (Jochen Holzschuh), mit Galoppaden selbst aus der Partie schossen, während Jens-Holger Schwarma Dragona nach vorne schickte. Diese Spitzenposition geriet bis zum Erreichen des Zieleinlaufs nie in Gefahr, sodass die Stute in der Entscheidung ausreichende Reserven hatte, um House CS Ice (Danny den Dubbelden) und die dreijährige Honesty Newport (Michael Nimczyk) unter Hilfen bis zur imaginären Ziellinie sicher auf Distanz zu halten.

Siegerehrung für Massai und Tom Kooyman sowie die Besitzer Eli (links) und Robin Goudsblom durch Rennbahn-Präsident Uwe Küster (rechts) - Foto: © by Foto-Agentur Sabine Sexauer

Massai kann sich rehabilitieren

Einen interessanten Vertreter des Derby-Jahrgangs bekamen die Traberfans im »Wettstar-Iffezheim-Rennen« zu sehen. Der vor sieben Tagen an einem frühen Fehler gescheiterte Massai (Tom Kooyman) präsentierte sich hier wieder in Top-Verfassung, zog nach vergleichsweise vorsichtigem Beginn beim Passieren der Tribünen nach vorne, war dort in der Folge stets Chef im Ring und gewann mit schnellem Schlussakkord leicht vor dem früh außen ohne Führpferd auszumachenden Altersgefährten Nordmann (Rob de Vlieger) und dessen Stallgefährtin Nelly Pepper (Roland Hülskath). Ob diese Leistung reicht, um auch in den Derby-Vorläufen in gut zwei Wochen in Berlin eine prominente Rolle zu spielen und vielleicht ins Finale einzuziehen bleibt abzuwarten.

Gelsentrab legt nach seiner siebzehnten Jahresveranstaltung nun eine kurze Verschnaufpause ein. Weiter geht es am Nienhausen Busch am Mittwoch, den 9. August. Nach zwei Mittags-Renntagen stehen dann ab 17.00 Uhr mindestens acht Prüfungen auf dem Programm, die wieder das »PMU-Qualitäts-Siegel« tragen und dementsprechend auch drei Tage nach dem alles überstrahlenden »Blauen Band« in der Hauptstadt guten Sport liefern sollten.