NEWS von Mittwoch, 14.01.2015

Dank eines perfekten Umfeldes:
Robbin Bot fühlt sich in Lüdinghausen pudelwohl

 
Kein anderer Fahrer hat im letzten Jahr mehr Rennen auf der Gelsenkirchener Trabrennbahn gewonnen. Mit gerade einmal 23 Jahren setzte sich Robbin Bot 32mal gegen die Konkurrenz durch, gewann deutschlandweit sogar 64 Rennen sowie einige weitere Prüfungen im Ausland.

Beeindruckende Fakten, die für den jungen Niederländer sprechen, der erst seit ein paar Jahren in Deutschland lebt. „Ich fühle mich hier richtig wohl, habe treue Besitzer und seit ich vor einem Jahr mein Quartier in Lüdinghausen bezogen habe, sind auch die Bedingungen für meine Arbeit perfekt.“, so das junge Talent.

Robbin Bot und Jamil Cortina verstehen sich prächtig. Foto: Philipp Stark



Seine Pferde bereitet er auf dem riesigen Gelände von Jack de Jong vor. Hier nutzt er neben zwei jeweils rund 800 bzw. 900 Meter langen Ovalen auch eine Gerade mit 800 Meter Länge: „Das Training auf der langen Geraden ist ganz besonders wichtig, denn nur hier kann ich die Muskulatur der Traber ganz gezielt und nach meinen Vorstellungen aufbauen.“

Mit der Unterstützung von Arie van den Hoek, den Robbin Bot ganz besonders schätzt, arbeitet der gelernte Pferdewirt, der aus der Nähe von Heerenveen stammt, derzeit mit rund 20 aktiven Trabern. Zu den Besitzern, die dem jungen Mann vertrauen, gehören unter anderem Doris Wilhelm, Marion Jauß, Ursula Augst und Sonja Wewering. Zu Letztgenannter pflegt Robbin Bot ein ganz besonderes Verhältnis, ist er doch seit über vier Jahren mit deren Tochter Marie-Charlott Wewering liiert.

Auch in der eigenen Familie dreht sich alles um den Trabersport. Robbins Vater Johannes C. Bot ist seit Jahrzehnten ein überaus erfolgreicher Trainer in den Niederlanden, Robbins Stiefbruder Erwin Bot ist ebenfalls dem Sulkysport verfallen. „Ich bin in den Sport hinein geboren worden. Deshalb hat sich mir nie die Frage gestellt, etwas anderes zu machen. Bereut habe ich es bislang nicht. Es ist ein Top-Sport und es gibt nichts Schöneres, als junge Pferde aufwachsen zu sehen und sie zu Rennpferden zu formen.“


Auf dem Hof von Robbin Bot in Lüdinghausen können sich die Traber nach Herzenslust austoben. Foto: Philipp Stark



Dass ihm dies immer wieder gelingt, sieht man am Erfolg und an den zahlreichen Talenten im Stall. Eines einer Lieblingspferde ist Jamil Cortina aus dem Besitz von Doris Wilhelm. Der vierjährige Hengst gewann in der letzten Saison vier seiner acht Rennen, ist nach Aussage des Trainers aber noch lange nicht am Zenit seines Könnens angekommen. „Jamil Cortina kann im Training bisweilen vor Kraft kaum laufen, mag langes Reisen aber nicht so gerne. Ich werde mit ihm auf Jahrgangsebene bleiben und nach der Winterruhe wieder angreifen.“

Mit As des Jacquets steht ein weiterer Hoffnungsträger im Stall. Der fünfjährige Franzose gehört ebenfalls dem Stall Cortina und hat sich nach anfänglichen Problemen inzwischen zu einem echten Musterschüler entwickelt. Zuletzt triumphierte er viermal in Folge in Wolvega und Straßburg, verdiente dabei nicht weniger als 17.800 Euro. Jedes mal saß der 23-Jährige selbst im Sulky, der in Zukunft gerne verstärkt auf die französische Zucht setzen will.

Echte Vorbilder hat der junge Trabertrainer übrigens keine: „Man muss sein eigenes Ding machen. Ich habe während meiner Lehrjahre bei Hugo Langeweg und bei meinem Vater jede Menge gelernt und versuche, das Beste von allem für mich zu nutzen.“ Seine Erfolgsbilanz gibt ihm recht, so gelangen ihm am 16. Oktober in Gelsenkirchen gleich drei Treffer an einem Tag. In Dinslaken gewann er 2012 sogar gleich viermal an einem Abend. Sein schönster Sieg in 2014 gelang ihm mit Immosand im Berliner Vierjährigen-Marathon, mit dem er für Besitzer Harald Schiffler auf einen Schlag 12.500 Euro abräumte.

Ausgestattet mit vielversprechenden jungen Talenten im Lüdinghauser Stall blickt Robbin Bot  optimistisch in die Zukunft und freut sich darauf, bald wieder in Gelsenkirchen an den Start gehen zu können. Denn dort ist er nicht nur Bahnchampion, sondern das ist auch seine Lieblingspiste.


Philipp Stark für GelsentrabPR